Schloss Görlsdorf

Das Schloss war bis zur ersten Hälfte des 20. Jh. der Stammsitz der Grafen von Redern. Viktoria  Fürstin zu Lynar-Redern war die  Großmutter des Fürsten Albrecht  zu Oettingen-Spielberg.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges ereignete sich dort eine  besondere Begebenheit. Wegen der drohenden Gefahr durch die heran nahende Sowjetische  Armee, flüchtete die Fürstin mit ihrer Familie und einem Teil des Personals am 21.04.1945 Richtung Westen. In der Nacht  davor versuchte der damals 16  jährige Graf Alexander einen Teil des Familienvermögens in  Sicherheit zu bringen, da im  Grunde nichts davon mitgenommen werden konnte.

Zusammen mit drei vertrauenswürdigen Bediensteten packte er 13 Kisten, unter anderem mit Meißner Porzellan und einem 120-teiligen Silberservice, auf einen Leiterwagen und fuhr damit in den Wald. Dort wurden zwei Gruben von 2 x 3 m und 2 m Tiefe ausgehoben und der Schatz darin vergraben. Vier Tage nach der Flucht der
Familie brannte das Görlsdorfer Schloss ab, die Ursache des Brandes ist bis heute unklar. Die wertvolle Innenausstattung,  ein Großteil des Mobiliars und  die ca. 3000 Bände umfassende  Bibliothek des Fürsten wurden  ein Opfer der Flammen. Zwei Jahre später wurde die Ruine gesprengt. An das einst prächtige Schloss erinnern heute nur noch einige Mauerreste und ein Gedenkstein.

Obwohl außerhalb der Familie  drei Menschen von dem Schatz  wussten, und russische Soldaten nach vergrabenen Besitztümern im Wald suchten, wurde  der Schatz weder verraten noch gefunden.

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Erst 1995, im Alter von 76 Jahren, bekam Graf Alexander die Erlaubnis, selbst nach dem  Familienschatz zu suchen. Eine kleine Karte, die er damals  angefertigt hatte, um die Stelle  wiederzufinden, hatte er seitdem stets bei sich. Und tatsächlich gelang es ihm, mit Hilfe seines Neffen, Fürst Albrecht zu Oettingen-Spielberg, das Versteck zu finden und den fast unversehrten Schatz zu bergen.

Heute erinnert ein Gedenkstein an der Ausgrabungsstelle an diese nahezu  unglaubliche Geschichte.

Im September 1945 enteignete  die sowjetische Besatzung die
zum Schloss gehörenden Ländereien. Nach der Wende kaufte Fürst Albrecht zu Oettingen-Spielberg einen Teil des ehemaligen Besitzes zurück.

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