Oettinger Residenzschloss

In der Residenzstadt Oettingen im Nördlinger Ries gelegen, steht das barocke Schloss der fürstlichen Familie zu Oettingen-Spielberg. Oettingen war seit der ersten urkundlichen Erwähnung des Oettingischen Adelsgeschlechtes 1141 stets Regierungssitz der Grafen und Fürsten. Das Residenzschloss wurde gut 30 Jahre nach dem 30 jährigen Krieg in den Jahren 1679-1687 erbaut.
Es steht heute an der Stelle, an der sich im 14. Jh die sogenannte „Münz“ befand. Im Jahr 1393 hatte König Wenzel an die Grafen Ludwig XI. und Friedrich III. das Münzrecht verliehen. Der Bau der Münzstätte im Schutze des Oberen Tores und der Stadtmauer dürfte bald nach der Verleihung des Münzrechtes erfolgt sein. Teile der Grundmauern davon finden sich noch im heutigen Schloss.

900 Jahre Haus Oettingen

Bauherrin des prächtigen Barockschlosses war Gräfin Ludowika Rosalie. Als sie daran ging das Oettinger Residenzschloss bauen zu lassen, war ihr Ehemann Graf Johann Franz bereits seit 10 Jahren verstorben und der älteste Sohn Prinz Johann Sebastian noch nicht volljährig.
Für den Bau des Schosses wurde der Baumeister Mathias Weiß aus Kassel berufen. Er hatte für die Grundrissgestaltung ziemlich freie Hand, nur den Torbau der Stadtmauer musste er berücksichtigen. Deshalb ist auf der Südseite (zur Stadt hin) zwischen der 9. und 10. Fensterachse ein leichter Knick in der Fassade zu erkennen, da hier das Stadttor integriert wurde.
Die prächtigen Stuckaturen im Inneren des Schlosses sind von der Werkstatt des Wessobrunner Stuckateurs Mathias Schmuzer gefertigt worden.
Schon von außen wird die Nutzung der verschiedenen Stockwerke sichtbar. Im Erdgeschoss befanden sich die Regierungsräume, im I. Stock, der „Beletage“ lagen die Wohnräume der fürstlichen Familie und im II. Stock die Repräsentationsräume mit dem Festsaal, erkennbar an den größeren Fenstern.

Im Zentrum des Schlosshofes befindet sich der prächtige Marienbrunnen. Er wurde 1720 von dem Tiroler Künstler Johann Meyer geschaffen und greift Motive aus Offenbarung 12,1ff auf. Auftraggeber waren Fürst Franz Albrecht I. und seine Gemahlin Fürstin Johanna.

Um den Brunnen gliedern sich im Süden der sog. Fremdenbau, heute Sitz der fürstlichen Verwaltung, im Westen das Treppenhaus zum Schloss, im Norden die ehemaligen Wirtschaftsräume und die Remisen, im Osten der Prinzessinnenbau. Hier befand sich im Erdgeschoss der Marstall, wo die Pferde untergebracht waren.

Die letzten großen Renovierungen begannen 1975 und dauerten bis 2018 an. Dabei wurde unter anderem der II. Stock im Schloss generalsaniert und die Statik des Festsaales wiederhergestellt, indem große Stahlträger im Dachboden eingezogen wurden. Leitgedanke der umfassenden Sanierung war, den ursprünglichen Zustand aus der Erbauungszeit wiederherzustellen. In den 90er Jahren wurden die Salons im I. Stock renoviert. Anfang der 2000er Jahre wurde der Prinzessinnenbau mit dem Marstall, der Fremdenbau, die Remisen und der Schlosshof mit dem Marienbrunnen saniert. Sechs Jahre später wurden die Nordräume im I. Stock renoviert, ebenso das Erdgeschoss und dieses zum Schlossmuseum umgestaltet.

Heute ist das Residenzschloss im Rahmen von unterschiedlichsten Führungen und Konzerten öffentlich zugänglich.

Kontakt

Schloßstraße 1
D-86732 Oettingen i. Bay.

Schlossverwaltung:
Tel.: 0 90 82 / 9694-24
Kanzlei@Oettingen-Spielberg.de

Forstverwaltung:
Tel.: 0 90 82 / 96 94-26
Forstverwaltung@Oettingen-Spielberg.de

Oettingen-Spielberg-logo
© 2024 Fürst zu Oettingen-Spielberg’sche Verwaltung